Ensemble

Vokalensemble
the quire

Junges Ensemble für Alte Musik

the quire ist ein Vokalensemble aus Luzern. Das Ensemble wurde 2020 gegründet und widmet sich der Interpretation von Vokalmusik aus der Zeit um 1600.

the quire setzt sich aus den Sänger:innen Claudia Weber, Nora Ly, Lea Stadelmann, Simone Felber, Joël Morand, Daniel Sager, Benjamin Rapp und Conrad Hofer zusammen, die bereits eine lange Zusammenarbeit im Chor «molto cantabile» verbindet. Teilweise wird das Oktett von den beiden Musikerinnen Mathilde Gomas und Emma-Lisa Roux auf Instrumenten der historischen Aufführungspraxis begleitet. Dies ermöglicht es, die Werke so aufzuführen, wie sie zu ihrer Epoche zu hören waren.

Die Ensemblemitglieder arbeiten ohne feste Leitung und erarbeiten ihre Programme kollektiv. So sind die künstlerische Verantwortung und der Gestaltungswille jedes einzelnen Mitglieds gefordert.

Im September 2021 präsentierte das Ensemble sein erstes Programm «woe is me» mit Konzerten in Luzern und Solothurn. Im Januar/Februar 2022 folgte das zweite Programm «languir me fais» mit Konzerten in Luzern, Zürich, Sachseln & Steinhausen.

Im Projekt 2025 steht wieder die Alte Musik mit den «musikalischen Exequien» von Heinrich Schütz im Mittelpunkt. the quire setzt sich für das kommende Projekt aus den Sänger:innen Berit Griebenow, Nora Ly, Lea Stadelmann, Désirée Mori, Joël Morand, Jan Hofstetter, Simeon Häfliger und Conrad Hofer zusammen, die bereits eine lange Zusammenarbeit in anderen Chören und an der HSLU - Musik verbindet.

Sänger:innen

Das Vokalensemble the quire setzt sich aus acht der aufgeführten Sängerinnen und Sängern zusammen.


  • Sopran

    Geboren und aufgewachsen in Luzern, war sie langjähriges Mitglied des Luzerner Mädchenchors und erhielt dort ersten Gesangsunterricht. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie im Hexenchor der Oper «Dido und Aeneas» am Luzerner Theater unter der Leitung von Howard Arman. 2008/2009 war sie in der Hauptrolle der Oper «Die rote Zora» am Luzerner Theater und am Grand Théâtre de Luxembourg zu sehen. Seit 2009 ist Claudia Weber festes Mitglied beim Luzerner Chor «molto cantabile».

    Das Ensemble führte sie an verschiedene europäische Chorwettbewerbe, ans heimische Lucerne Festival, sowie in die Carnegie Hall nach New York. Neben dem gesanglichen Engagement wirkte sie mehrere Jahre in der Konzertorganisation des Chors mit.


  • Sopran

    Nach einem Studium der Medienwissenschaft und vielen Jahren des intensiven Chorsingens, beispielsweise im Kölner Kammerchor, hat sie der Wunsch, sich nicht ‘nur’ in der Freizeit mit Musik zu beschäftigen, nach Luzern an die HSLU Musik geführt. Dort hat sie bei Prof. Liliane Zürcher Gesang studiert und das Studium mit einem gesangspädagogischen Master abgeschlossen. Es folgte ein musiktheoretisches Masterstudium an der ZHdK. Zurzeit ist sie lehrend in unterschiedlichen Bereichen unterwegs: als Dozentin für Musiktheorie an der HSLU Musik und als Gesangspädagogin an der Musikschule Region Dübendorf. Seit einigen Jahren ist sie festes Mitglied im Collegium Vocale zu Franziskanern Luzern - unter der Leitung von Ulrike Grosch - und als Sprecherin bei Lesungen im Raum Zürich aktiv. 


  • Mezzosopran

    Nora Ly wurde 1995 in Luzern geboren. Sie schloss im Sommer 2022 an der Hochschule Luzern – Musik den Master of Arts in Musikpädagogik Schulmusik II mit dem Hauptfach Gesang bei Evi Gallmetzer und Prof. Hans-Jürg Rickenbacher ab. Im Bachelor erhielt sie zusätzlichen Dirigierunterricht bei Prof. Ulrike Grosch.

    Ihre ersten Gesangserfahrungen sammelte sie im «Luzerner Mädchenchor InVoice» unter der Leitung von Andre Grootens. 2008 stand sie bei der Opernproduktion «Rote Zora» am Luzerner Theater als Nicola auf der Bühne. Von 2012 bis 2021 sang sie im Luzerner Chor «molto cantabile» unter der Leitung von Prof. Andreas Felber. Während 7 Jahren war sie im Vorstand für den Bereich «Aktivmitglieder» des Chors «molto cantabile» verantwortlich und übernahm mehrmals die Produktionsleitung der Konzertreihen. Zudem tritt sie auch solistisch auf, ist an zahlreichen Musikprojekten beteiligt und leitet einen Chor in Luzern.

    Seit Oktober 2020 arbeitet sie im Kulturhaus Neubad Luzern und ist dort für die Netzwerkarbeit sowie die Finanzbuchhaltung verantwortlich.


  • Mezzosopran

    Lea Stadelmann (geb. 1999) ist in Luzern aufgewachsen. Sie war langjähriges Mitglied im Luzerner Mädchenchor und spielte Cello und Klavier. 2019 begann sie ihr Studium, Schulmusik und Dirigieren bei Ulrike Grosch und Stefan Albrecht mit Hauptfach Gesang bei Hans-Jürg Rickenbacher.

    Sie leitet den Chor Inkognito in Luzern, ist Co-Leiterin des Appenzeller Jugendchors und ist Assistentin im Berner Münster Kinder und Jugendchor. Aktuell singt Lea bei molto cantabile, im Schweizer Jugendchor und verschiedenen anderen Ensembles.


  • Alt

    Singen war schon immer ein Teil von Simone Felbers Leben. Nach abgeschlossener Matura mit Schwerpunkt Musik begann sie 2012 das Studium an der Hochschule Luzern - Musik bei Prof. Barbara Locher und schloss den Master of Arts in Vokalpädagogik im Jahr 2018 mit Bestnote ab. Während ihrem Studium sammelte sie viele Erfahrungen in verschiedenen Sparten. So gastierte sie u.a 2016 in der Frühbarocken Oper «Venus and Adonis» von John Blow am Luzerner Theater oder nahm Unterricht bei der Jodlerin Nadja Räss.

    Simone Felber hegt Sie eine grosse Faszination für Volksmusik - speziell für den Jodel. Neben dem Hören, Transkribieren und lernen von alten Naturjodeltondokumenten besucht sie regelmässig verschiedene Naturjodler in der Schweiz, um den einzelnen Klangfarben nachzugehen. So ist sie seit 2016 mit dem Trio «Simone Felbers iheimisch» auf Bühnen im In- und Ausland zu hören. Ebenso ist Sie Mitglied des Frauen a cappella Quartetts «famm». 2020 realisierte Sie mit dem Muotataler Naturjuuzer Bernhard Betschart die zwei Notenhefte «Juuzä wie im Muotatal». Neben ihrer regen Konzerttätigkeit als Sängerin arbeitet sie als Gesangspädagogin an der Musikschule Einsiedeln (SZ), gibt Kurse bei der Klangwelt Toggenburg und unterrichtet privat Jodel, sowie auch klassischen Gesang.

    www.simonefelber.ch


  • Alt

    Die Mezzosopranistin Désirée Mori absolvierte 2022 den Master of Arts Performance bei Prof. Sebastian Geyer an der Zürcher Hochschule der Künste mit Auszeichnung. 2019 schloss sie ebenda den Master of Arts Musikpädagogik bei Prof. Scot Weir ab. Als Solistin ist sie schweizweit regelmässig zu hören und sang unter anderem die Altpartien in Bachs Johannes- und Matthäuspassion oder Pergolesis Stabat Mater. Im Juni 2024 hatte sie ihr Debüt in der Tonhalle Zürich. Auch der Kammermusik widmet sie sich mit grosser Leidenschaft in Liedduos und der Zusammenarbeit mit Ensembles wie Cardinal Complex, Prospero Consort und Latenz Ensemble. Neben konzertanten Aufführungen war sie kürzlich in der Rolle des Trommlers in Ullmanns Der Kaiser von Atlantis zu sehen. Als Ensemblesängerin singt Désirée Mori regelmässig mit den Zurich Chamber Singers. Meisterkurse bei Hedwig Fassbender, Margreet Honig und Thomas Hampson ergänzen ihre Ausbildung.


  • Tenor

    Erste Gesangserfahrungen sammelte Joël Morand bei den Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn, bei welchen er über 15 Jahre lang Mitglied war. Nach seiner Ausbildung zum Primarlehrer begann er 2015 mit dem Studium an der Hochschule Luzern in klassischem Gesang bei Prof. Hans-Jürg Rickenbacher und Prof. Liliane Zürcher, sowie in Dirigieren bei Prof. Ulrike Grosch und schloss dieses 2022 mit dem Master in Chorleitung erfolgreich ab.

    Nebst seiner Tätigkeit als Solist ist Joël Morand auch als Ensemblesänger sehr engagiert. Der Tenor wirkt regelmässig bei Projekten des «Schweizer Vokal Consort», «Ensemble Corund» und der «Bachstiftung St. Gallen» mit. Er ist Dirigent des Kammerchors «Collegium Vocale Solothurn» und Co-Leiter des neu gegründeten Ensembles «Junger Chor Solothurn».


  • Tenor

    Jan Hofstetter fand im Alter von zehn Jahren mit den Solothurner Singknaben den Weg zur Musik. Als Knabensolist auf Konzertreisen durch Europa entdeckte er unter anderem durch Auftritte im Petersdom und der St. Paul’s Cathedral die Leidenschaft für die Alte Musik. Zusätzlich nahm er ab 2015 Gesangsunterricht bei Jan Börner, wo er sich mit der Arbeit der Gesangstechniken und des Solo-Repertoires auseinandersetzte. Seit 2023 studiert er als Tenor bei Prof. Ulrike Hofbauer an der Schola Cantorum Basiliensis. Es folgten zahlreiche Meisterkurse unter anderem bei Sabine Schütz, Emma Kirkby und Margreet Honig.


  • Bariton

    Benjamin Rapp ist in der Region Basel geboren und aufgewachsen. Langjähriges Singen in Jugendchören führte zu einem Chorleitungs- und Schulmusikstudium (Hauptfach bei Prof. Ulrike Grosch) an der Hochschule Luzern – Musik.

    Während eines Auslandsaufenthalts begann er an der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Hamburg bei Prof. Jörn Dopfer seine Gesangsausbildung zu intensivieren. Unterricht bei Christina Boner-Sutter vertiefte die sängerische Weiterbildung, während sich Benjamin Rapp in zahlreichen Projekten ein stilistisches Repertoire von Renaissance bis Moderne erarbeitete.

    Aktuell ist Benjamin Rapp als Sänger und Chorleiter bei verschiedenen Chören aktiv, u.a. «molto cantabile», Luzern und dem «ChorBasel».

    www.benjaminrapp.ch


  • Bass

    Begann 1991 seine musikalische Laufbahn bei den Luzerner Singknaben, von deren Leitern er ersten Gesangsunterricht erhielt. Ab 2003 studierte er Gesang bei Michel Brodard an der Luzerner Musikhochschule und später bei Prof. Gabriele Fuchs an der Hochschule für Musik und Theater München, in deren Produktionen er erste Rollen in Händels «Giulio Cesare» (Tolomeo) und Giuseppe Verdis «La Traviata» (Marchese d'Obigny) erhielt. Ausserdem trat er im Bayerischen Staatsschauspiel in Glass' «The Fall of the House of Usher» auf.

    Conrad Hofer ist ein engagierter Ensemblesänger in diversen Formationen der Schweiz, mit welchen er bereits an mehreren europäischen Festivals, dem Lucerne Festival und in der Carnegie Hall in New York auftreten durfte.


  • Bass

    Simeon Häfliger wurde im Alter von 9 Jahren bei der Luzerner Kantorei in den Konzertchor aufgenommen, wo er unter der Leitung von Eberhard Rex ersten Gesangsunterricht erhielt und später solistisch gefördert wurde. Als Knabensolist sang er unter anderem in zahlreichen Vorstellungen der Zauberflöte, sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. 

    Sein Engagement in der Zentralschweizer Chorszene führte ihn als Bass in verschiedene Chöre und Ensembles, zuletzt den Luzerner Chor "molto cantabile", der seit Januar 2024 unter der Leitung von Lea Stadelmann und Chiara Selva steht.


Musiker:innen

Begleitet werden die Sängerinnen und Sänger von Mathilde Gomas, Emma-Lisa Roux und David Erzberger, die auf die historische Aufführungspraxis spezialisiert sind.


  • Viola da Gamba

    Mathilde Gomas wurde in Paris in eine Familie von Musikliebhabern geboren. Sie studierte zuerst klassische Gitarre und fand dann im Alter von 17 Jahren mit der Viola da Gamba ihren Weg in die Alte Musik. Angetrieben von dem Gefühl, mit einer Art lebendigem musikalischen Erbe verbunden zu sein, widmet sie sich der Verbreitung ihres Instruments. Sie strebt danach, eine einfache, aufrichtige und intime Vision des Konzerts als privilegierten Moment zwischen Musikerin und Zuhörer:innen zu verteidigen und die Art und Weise, wie Musik heutzutage konsumiert wird, zu hinterfragen.

    Sie schloss 2019 einen Masterstudiengang an der Schola Cantorum Basiliensis bei Paolo Pandolfo mit Auszeichnung ab und tritt regelmässig in der Schweiz und im Ausland als Solistin oder mit Ensembles wie Cappella Mediterranea, Le concert universel, The Little Light Consort, Le miroir de musique, Primary Colours, En Chordais (GR) auf. 2019 gründete sie das Duo Mallory, um die Schätze des Repertoires für Gambe und Stimme zu erforschen. Sie ist Preisträgerin des 2. Preises beim Internationalen Bach-Abel-Wettbewerb (Köthen) 2021 und lebt zwischen Basel und Paris. www.mathildegomas.ch

    www.mathildegomas.ch

    PhotoCredit: Grégoire Fillion


  • Renaissancelaute

    Emma-Lisa Roux entdeckte die Renaissancelaute im Alter von sechs Jahren mit ihrer ersten Lehrerin Claire Antonini, die sie auch mit dem Gesang vertraut machte. Ihre wachsende Leidenschaft für Renaissancemusik führte zur Aufnahme in die Schola Cantorum Basiliensis, wo sie 2018 ihren Bachelor bei Hopkinson Smith und Anfang 2021 ihren Master of Performance bei Peter Croton absolvierte.

    Als ein Teil ihrer Studien des Lautenrepertoires experimentiert Emma-Lisa Roux mit dem Singen und sich selbst begleiten. Sie tritt regelmäßig in Europa auf, als Lautenistin wie auch als singende Lautenistin. 2019 nahm sie mit dem Trio Rosa Mundi beim Festival Fabulous Fringe teil mit Auftritten in Utrecht und Brügge sowie beim Laus Polyphoniae Festival in Antwerpen im Rahmen der International Young Artist's Presentation.


  • Orgel

    Der Cembalist, Organist und Continuospieler David Erzberger studierte zunächst Englische Literatur im schottischen Aberdeen, bevor er sich ganz für die Musik entschied. Studien in Cembalo, Musiktheorie, historischer Improvisation und Orgel/Kirchenmusik führten ihn nach Leipzig, Basel und Luzern, u.a. zu Nicholas Parle und Suzanne Z’Graggen. Er geht einer regen Konzerttätigkeit in verschiedenen Ensembles und Orchestern nach und wirkt als Hauptorganist und Chorleiter in Sachseln. Zur Zeit bildet er sich im Masterstudiengang Generalbass an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau bei Jean-Christophe Dijoux weiter, wo er zuvor auch als Lehrbeauftragter für Musiktheorie und Gehörbildung tätig war. Als Cembalokorrepetitor arbeitet er an der Hochschule Luzern Musik und unterrichtet ausserdem Cembalo an der Musikschule der Stadt Zug.

Bilder

Fotos vom Konzertprogramm «languir me fais» bei der Aufführung im Neubad Luzern (Januar 2023).